Projektdetails
Call 15/2022, Verein der Freunde Bhutans Österreich, Bhutan, Projekt „Mini-Motorpflüge für Bergbäuerinnen durch Mikrokredite“
Call 15/2022, Verein der Freunde Bhutans Österreich, Bhutan, Projekt „Mini-Motorpflüge für Bergbäuerinnen durch Mikrokredite“
EZA-Call
Armut beseitigenProjektstatus
genehmigt/laufendProjektlaufzeit
1. November 2022 – 31. März 2024Förderbereiche
- Bildung - Frauen - Jugend - Integration
- Gesundheit - Soziales - Generationen
- Entwicklungszusammenarbeit
Wiener/Österreichischer Projektträger
Verein der Freunde Bhutans ÖsterreichLand Wien Förderung
29.000,00 EuroProjektbeschreibung
Ausgangslage:
Bhutan ist ein südasiatischer Kleinstaat im Himalaya. Die volkswirtschaftliche Basis Bhutans ist vergleichsweise schmal und beschränkt sich hauptsächlich auf die Landwirtschaft, die allerding wenig produktiv ist und weitgehend durch ein Subsistenzniveau bestimmt ist. Reisüberschüsse werden nicht produziert, vielmehr ist die Regierung gezwungen, Reis zur Versorgung der Bevölkerung zu importieren. Mit dem zu erwartenden Bevölkerungswachstum wird sich Bhutan vermutlich künftig mit Problemen der Nahrungsmittelversorgung konfrontiert sehen. In den letzten Jahren wuchs die Wirtschaftsleistung jedoch deutlich und der Lebensstandard verbesserte sich.
Bhutan weist ein deutliches regionales Entwicklungsgefälle auf. Während der Westen wirtschaftlich von Wasserkraftprojekten profitiert, sind Zentral- und Ostbhutan wirtschaftlich deutlich zurückgeblieben. Die ländliche Armut ist speziell im Distrikt Lhuntse, im Nordosten des Landes, dramatisch. Die Bergbauernfamilien leben dort seit Generationen von der Subsistenzwirtschaft. Drei Viertel der verfügbaren Fläche bestehen zwar aus grundsätzlich sehr fruchtbarem Boden, doch die Männer verlassen die Dörfer, um in den Städten Arbeit zu finden. Zurück bleiben die Bäuerinnen gemeinsam mit den Kindern und Alten. Da die männliche Arbeitskraft fehlt, um die traditionelle Anbauweise mit dem Ochsenpflug auszuüben, liegen viele Felder brach und die ganzjährige Nahrungsmittelversorgung mit Reis wird immer prekärer. Die Abwanderung der Männer und die Führung der Haushalte und der kleinlandwirtschaftlichen Betriebe durch Frauen, bedeutet eine enorme Herausforderung. Ohne Einsatz von Maschinen ist diese Arbeit weder ökonomisch sinnvoll noch physisch durch die Frauen erbringbar.
Maßnahmen:
Der „Verein der Freund Bhutans“ wird daher in Partnerschaft mit der lokalen „Tarayana Foundation“ ein fünfzehnmonatiges Projekt zur Verbesserung der Anbaumethoden durch den Einsatz von Mini-Motorpflügen umsetzen. Der Projektvorschlag beruht auf einem Pilotprojekt von 2021. Die Vergabe von Kleinkrediten ist eine sinnvolle Interventionsmaßnahme, benötigt aber eine gewissenhafte Projektbegleitung, die gegeben ist. Zielgruppe sind 35 Frauen, die als Subsistenzbäuerinnen an der Armutsgrenze von EUR 1,18/Tag leben.
Mit dem Einsatz von Mini-Pflügen soll ein Überschuss erwirtschaftet werden, durch dessen Verkauf die Kreditraten beim Maschinenverkäufer beglichen werden. Die Zielsetzung ist realistischer Weise erreichbar zumal schon in der Praxis in Bhutan erprobt. Die Bäuerinnen bezahlen die Kosten für den Pflug (ca. EUR 1.000) zurück, sodass mit den Rückflüssen in den Folgejahren fünfzehn Bäuerinnen pro Jahr unterstützt werden können. Das Projektziel ist betriebswirtschaftlich hochgradig nachhaltig und gut mit dem nationalen Entwicklungsplan abgestimmt. Das Projekt wird durch die Verbesserung der Anbaumethoden, der Ernährungssicherung und der Stärkung der Rolle der Frauen als Haushaltsvorstand einen nachhaltigen Beitrag zur Erfüllung des SDG 1 leisten.