Projektdetails
Call 4/2022, Aksanti, Kongo/Lubumbashi, Projekt „Armutsbeseitigung für Aksanti und Umgebung“
Call 4/2022, Aksanti, Kongo/Lubumbashi, Projekt „Armutsbeseitigung für Aksanti und Umgebung“
EZA-Call
Armut beseitigenProjektstatus
genehmigt/laufendProjektlaufzeit
1. November 2022 – 31. Dezember 2023Förderbereiche
- Bildung - Frauen - Jugend - Integration
- Entwicklungszusammenarbeit
Wiener/Österreichischer Projektträger
Aksanti - für Kinder von der Straße in die SchuleLand Wien Förderung
30.000,00 EuroProjektbeschreibung
Ausgangslage:
Die DR Kongo zählt zu den ärmsten Entwicklungsländern der Welt und erreicht beim Human Development Index nur Rang 175 von 189 erfassten Staaten. Von rund 100 Mio. Einwohner*innen leben ca. 77% in absoluter Armut. Mit einem Durchschnittsalter von 16,7 Jahren ist die Bevölkerung statistisch gesehen sehr jung, gleichzeitig fehlen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen realistische Perspektiven zur Überwindung von Unterentwicklung und Armut. Charakteristisch für die Wirtschaft des Landes ist der große informelle Sektor, der dreimal so groß als die formale Wirtschaft ist. Trotz Rohstoffreichtum zählt die DR Kongo aufgrund des kolonialen Erbes, Korruption, Krieg und Bevölkerungswachstum heute zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Bevölkerungszunahme ist sowohl eine Ursache als auch eine Auswirkung der absoluten Armut und mangelnder Bildung. Daher müssen Armutsbekämpfung und Zugang zu Bildung inklusive Bausteine einer nachhaltigen Entwicklung sein.
Maßnahmen:
Der entwicklungspolitische Verein „Aksanti“ wird daher in Kooperation mit dem gleichnamigen Zweigverein in der DR Kongo ein fünfzehnmonatiges Projekt in einem bestehenden Zentrum für Straßenkinder zur integrierten Armutsminderung realisieren. Am Standort in der Region Lubumbashi wurden bereits zwei von der Stadt Wien geförderte Projekte erfolgreich umgesetzt. Die Schule für Straßenkinder bzw. das Gesamtangebot zur Dorfentwicklung wird schrittweise erweitert.
Am bestehenden Standort des Zentrums für Straßenkinder („Aksanti“) soll durch weitere bauliche Maßnahmen, Anstellung von Personal und Trainings für einkommensschaffende Maßnahmen die Armut reduziert werden. Ebenso werden rund hundert Personen des nahen Dorfes von den Maßnahmen profitieren. Der integrierte Ansatz zur Armutsminderung umfasst die Verbesserung der Ernährungssicherheit, der Bildung und der Einkommenssituation. Durch den Bau eines Getreidespeichers und eines Stalls für Vieh wird die Eigenversorgung mit Lebensmitteln langfristig im Dorf gesichert. Weiters wird das Angebot am Schulstandort ausgebaut. Durch die Errichtung eines Wohngebäudes für fünf weitere Straßenkinder und die Aufnahme von acht weiteren Kinder in den Schulunterricht wird die Bildungssituation verbessert. Dazu erfolgt auch die Anstellung einer weiteren Lehrerin. Zur Verbesserung der Einkommenssituation erhalten die Dorfbewohner*innen ein intensives Training zur Unternehmensgründung. Dieses soll es ihnen in Zukunft ermöglichen, durch den Betrieb einer Mühle, einer Bäckerei oder durch die Herstellung von Trockenfrüchten ein selbstständiges Einkommen zu erwirtschaften.
Da die staatlichen Ausgaben für den Bildungssektor gering sind und die Einkommenssituation für die rasch wachsende Bevölkerung schwierig ist, ist eine weitere Investition in das Straßenkinderzentrum mit einem integrierten Projektansatz zur Armutsminderung zielführend. Mehr als hundert marginalisierte Kinder am Schulstandort in absoluter Armut sowie Kindern und Erwachsene des Dorfes wird das vorliegend Projekt eine Verbesserung der Lebensumstände ermöglichen.